Anfang eines jeden Jahres lädt die Montessori-Schule Idstein (MSI) die Eltern der Schüler*innen der Primarstufe ein, sich an einem Abend einen Einblick in die sog. kosmische Erziehung zu verschaffen.
Die „Kosmische Erziehung“, ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Unterricht, wird in der MSI als Unterrichtsprinzip für die Primarstufe (1.-6 Schuljahr) verstanden. In dieser Entwicklungsphase zeigen die Kinder besonderes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen und wollen die Welt und deren Zusammenhänge verstehen.
In diesem Jahr wurde der Elternabend erstmals als digitale Veranstaltung durchgeführt. Rund 30 Eltern nahmen mithilfe der DSGVO-konformen Videokonferenz-Software des Anbieters Senfcall teil und so manche Familie nutzte die Veranstaltung sogar als Familienevent und verfolgte gemeinsam das Geschehen am Bildschirm.
Drei Lernbegleiterinnen für kosmische Erziehung in der Primarstufe 1 und 2 hatten sich im kosmischen Raum der Primarstufe 1 – unterstützt vom „FSJ´ler“ und IT-Experten – eingerichtet, und ermöglichten den Teilnehmern von dort aus einen spannenden Einblick in die kosmische Erziehung prinzipiell und deren Umsetzung in der Schule.
Nachdem den Teilnehmern ein erster Überblick über die Grundlage, die Inhalte, die Aufgabe und das Ziel der kosmischen Erziehung gegeben wurde, hörten sie Ausschnitte einiger kosmischen Erzählungen, so wie sie den Kindern im kosmischen Unterricht angeboten werden.
Pia Denninger, Stufenleitern der Primarstufe 1 und Lernbegleiterin für kosmische Erziehung vermittelte u.a. einen Teil der Erzählung von der Entstehung der Erde und nutzte dabei zur Veranschaulichung auch– wie im kosmischen Unterricht in der Schule üblich – verschiedene Materialien.
Um den Teilnehmern einen noch besseren Eindruck vom Ablauf des kosmischen Unterrichts und den Interaktionen zwischen Kindern und Lernbegleiter*in zu vermitteln wurden Videos gezeigt, die während der kosmischen Erzählungen in der Schule aufgezeichnet worden waren.
Danach ging es nochmal um die zentrale Aufgabe der kosmischen Erziehung:
Kinder die kleinen und großen Zusammenhänge in dieser Welt erkennen lassen, ihnen einen Überblick geben und so ermöglichen, das Detailwissen in ein größeres Ganzes eingeordnet werden kann.
Die Lernbegleiterinnen verdeutlichten, wie Themen oder wissenschaftliche Fachbereiche miteinander verbunden sind und wie sinnvoll und wichtig es ist, sie nicht getrennt voneinander zu behandeln.
Im Folgenden schilderten die Lernbegleiterinnen, wie die kosmische Erziehung in der MSI konkret umgesetzt wird und berichteten, mit welchen Arbeitsweisen sich die Schüler*innen mit einem Thema beschäftigen und Erkenntnisse erarbeiten.
So werden bereits ab dem ersten Schuljahr regelmäßig Experimente durchgeführt, die das Verständnis für die Gesetzmäßigkeiten in der Natur erleichtern.
Die Teilnehmer*innen erfuhren auch, welche außerschulischen Lernorte im Rahmen des kosmischen Unterrichtes üblicherweise – in Zeiten ohne Pandemie – u.a. besucht werden: der Hessenpark in Neu-Anspach, das Senckenberg-Museum in Frankfurt, das Mathematicum in Gießen, das Gutenberg-Museum in Mainz und immer wieder der Wald.
Zum Abschluss des Elternabends ging Pia Denninger noch auf das übergeordnete Ziel ein, welches Montessori-Einrichtungen wie die MSI u.a. mithilfe der kosmischen Erziehung gemäß dem Vorbild Maria Montessoris verfolgen:
Kinder bei der Entwicklung hin zu verantwortungsvollen, selbstbewussten und zufriedenen Individuen zu unterstützen und somit den Frieden in dieser Welt zu fördern.
Die Teilnehmer bewerteten den digitalen Elternabend als sehr informativ und gelungen.
Eva Richter, Leiterin des Öffentlichkeits-Arbeitskreises