Nach dem turbulenten und herausfordernden letzten Schuljahr, das mit dem Tod von Michael Kaiser im Juni seinen traurigen Höhepunkt erreicht hat, wurde mir mit Beginn dieses Schuljahres die Aufgabe der Schulleitung in Zusammenarbeit mit dem pädagogischen Leitungsteam und der Verwaltungsleitung vom Vorstand übertragen. 

Ich bin nun im vierten Jahr an unserer Schule tätig und habe als Lernbegleiter in der Sekundarstufe mit den Fächern Englisch, Sport und Gesellschaftslehre angefangen. Nach Übernahme der Leitung der Jahrgänge 7 und 8 im Laufe des ersten Jahres, kamen im zweiten Jahr die Jahrgänge 9 und 10 dazu. Im vergangenen Schuljahr wurde mir dann mit Bekanntwerden von Michaels Erkrankung die stellvertretende Schulleitung angetragen. In dieser Funktion konnte ich noch viel mit Michael zusammenarbeiten, ihn in dieser schwierigen Zeit zusammen mit der Verwaltungsleitung begleiten und unterstützen, aber auch noch viel von ihm und über die Schule lernen.
Ich lebe mit meiner Frau und meinen beiden Kindern seit gut drei Jahren in Idstein. Davor habe ich in Freiburg die Fächer Sport, Englisch und Geschichte auf Gymnasiallehramt studiert und dort auch mein 1. und 2. Staatsexamen für das Gymnasium und die beruflichen Schulen abgelegt. Für meine Stelle als Lehrer am Montessori-Zentrum Angell in Freiburg habe ich das Montessori-Zertifikat für die Sekundarstufe erworben und bin seitdem Fan von dieser Pädagogik. Mit der Geburt unserer Tochter haben wir uns entschieden, wieder näher zu unseren Familien zu ziehen und so hat es uns in das schöne und von uns bewusst gewählte Städtchen Idstein verschlagen.  

Im Vorstellungsgespräch mit Michael wurde sehr schnell deutlich, dass wir die Begeisterung für diese besondere Pädagogik und Sichtweise auf das Kind teilen und hier mein Platz ist, wo ich Schule mitgestalten und entwickeln kann. Gerne hätte ich das noch länger mit Michael und dem Team gemeinsam getan.  

Die Schulleitung, und das gilt insbesondere für diese Schule, kann nach meiner Ansicht nicht von einer Person allein übernommen werden, sondern es braucht für ein wirklich gutes Gelingen die ganze Schulgemeinschaft mit all ihren Institutionen. Deswegen bin ich für das entgegengebrachte Vertrauen und für die Unterstützung, welche bei den jeweiligen Anhörungen durch den Vorstand, das Kollegium, die Elternschaft und die Schülerschaft deutlich wurden, besonders dankbar. Eine meiner Hauptaufgaben sehe ich nämlich darin, diese Institutionen zu koordinieren und all die darin vorhandenen positiven Ideen, Energien und Impulse in eine gemeinsame Richtung zu lenken.  

Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit, ein offenes und wertschätzendes Miteinander und hoffentlich viele tolle und erfüllende Erlebnisse. Denn mit unserer Schule haben wir die Möglichkeit, junge Menschen auf ihrem Weg in die Eigenverantwortung in dieser Welt zu bestärken, ihnen gleichzeitig ein positives Selbstbild zu vermitteln und die Freude am Lernen zu erhalten.  

Sebastian Klein